Ein Jahr pilot suisse.

Gründer Ben Moser, Ahmad Hoteit und Kristian Meinken im Interview mit Michael Reidel von Horizont.

Vor etwas mehr als einem Jahr sind Ahmad Hoteit und Benjamin Moser als Pilot Suisse gestartet. Zeit, um mal nachzufragen, wie es so läuft.

Ben Moser und Ahmad Hoteit wirken entspannt. Vor einem Jahr haben die beiden Männer Pilot Suisse gegründet. Damals hiess der US-Präsident noch Joe Biden, es gab keine Horrorzölle, die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft war grundsätzlich zuversichtlicher. Allerdings gab es schon damals die ewige Floskel vom unter Druck stehendem Marketing. Die beiden Jung-Unternehmen ficht das alles nicht an. Während Wettbewerber umstrukturieren und Menschen entlassen müssen, dreht Pilot Suisse auf Expansion.

In den vergangenen Monaten hat die Agentur unter anderem Garmin und Obi als Kunden gewonnen. Bei anderen ist Stillschweigen vereinbart, weitere Mandate sind in der Pipeline. „Wir sehen, dass unser Modell vom Markt angenommen wird. Die positive Resonanz ist überwältigend und bestätigt, dass wir mit unserem Fokus auf unternehmerische Beratung und lokale Expertise eine wichtige Lücke füllen", sagt Ahmad Hoteit im Gespräch mit HORIZONT.

Das wirkt sich für die junge Agentur aus. Pilot Suisse wird personell grösser. Schon vom ersten Tag an, gab es aus der Branche Menschen, die bei den Piloten anheuern wollten. Mittlerweile sind die ersten Verträge unterschrieben, ohne das konkrete Zahlen genannt werden. „Unsere Pipeline an potenziellen Mitarbeitenden ist gut gefüllt. Wir müssen nicht aktiv rekrutieren, denn mit unserer unternehmerischen Freiheit sind wir eine hochattraktive Alternative zu etablierten Netzwerk-Agenturen“, sagt Hoteit.

Arbeiten im Pilot-Netzwerk

Doch es nicht nur die geschäftliche Entwicklung, die den Gründern zeigt, dass sich der Mut zur eigenen Agentur gelohnt hat. Es ist auch die Zusammenarbeit innerhalb der Pilot Agenturgruppe, die sich für die beiden als richtig erweist. „Wir bekommen immer die Unterstützung, die wir brauchen“, sagt Ben Moser. Das fängt bei administrativen Aufgaben an und hört bei der Werbewirkung-Expertise oder Marketing Tech-Wissen auf. Und was noch viel wichtiger ist: Die unternehmerische Freiheit der beiden Schweiz-Chefs bleibt dabei unberührt. „Uns geht es immer darum, nicht das Modell mit der vermeintlich maximalen Effizienz zu wählen, sondern das Modell mit der besten Wirkung für die Kunden“, sagt Kristian Meinken, CEO Pilot Group. Hilfe und Unterstützung, aber keine Bevormundung.

Die Arbeit im Verbund mit einer flexiblen Aufstellung soll Hoteit und Moser Möglichkeiten eröffnen, nicht das Tempo in unendlichen Abstimmungsschleifen einbremsen. Das Modell gibt ihnen aber vor allem die Chance, in Ausschreibungen und Gesprächen mit Swissness zu punkten. „Während viele Agenturen gerade mit sich selbst oder mit ihrer Internationalisierung beschäftigt sind, können wir uns auf die lokalen Kunden konzentrieren. Diese fallen in globalen Netzwerkstrategien oft durchs Raster, weil die nötige Marktexpertise vor Ort fehlt und der interne Vertriebsdruck eine wirklich individuelle Betreuung kaum zulässt“, erklärt Hoteit.

Swissness statt globaler Strukturen

Der Schweizer Markt brauche lokale Kompetenz, keine globalen Strukturen, sind die beiden Geschäftsführer überzeugt. Den Kunden zuzuhören, individuell passende Lösungen entwickeln, ist für beide das Credo, gerade in Zeiten, in denen Marketing und Media noch stärker als früher hinterfragt werden. „Unser Anspruch ist es, mehr als eine reine Tech-Plattform zu sein. Für uns steht die persönliche, partnerschaftliche Beratung im Zentrum. Das schafft eine Transparenz und auch Nähe, die in einem rein technologiegetriebenen Setup oft auf der Strecke bleibt“, sagt Moser. Anders formuliert: Kundenzentrierung soll bei Pilot Suisse kein Marketingversprechen sein, sondern gelebte Praxis.

So haben die beiden zwar vor ein paar Wochen einen Media-Pitch bei einem Kunden gewonnen, dennoch startet die Zusammenarbeit nicht sofort. „Wir haben gesehen, dass es für das Unternehmen keinen Sinn macht, mit Werbung zu starten. Stattdessen haben wir empfohlen, bestimmte Grundlagen zu schaffen, bevor die Marke Budget einsetzt“, sagt Moser. Und weiter „Uns geht es nicht um kurzfristige Umsätze, sondern um langfristige Partnerschaften und echte Interessenvertretung. Diese basieren auf Vertrauen, und Vertrauen entsteht durch eine Beratung, die einzig und allein die Wirksamkeit für den Kunden zum Ziel hat.“ Gerade deshalb ist ihnen das Mandat trotzdem geblieben. Es startet einfach nur später.

Diesen Ansatz kann man Kommunikation auf Augenhöhe nennen. Oder einfach Ehrlichkeit. In den Gesprächen mit Kunden geht es nicht allein um den Einsatz von Mitteln und Kanälen. Die Kreation ist auch immer ein Thema, besonders die Inhalte der Kommunikation und deren mediale Übersetzung in die unterschiedlichen Kanäle. Mehr Mut zur Differenzierung ist dabei ein Rat, den Moser und Hoteit ihren Mandanten immer mitgeben. „Wir können immer den Einsatz von Werbemitteln und die Ansprache der Zielgruppen optimieren. Doch wir werden nie den maximalen Effekt erzielen, wenn die Kreation der Inhalte wachsweich sind und die Botschaften austauschbar“, sagt Moser.

Besseres Marketing für mehr Wirkung

Es ist kein Zufall, dass Pilot Suisse das Thema am Herzen liegt. Besseres Marketing und mehr Medialeistung für die Kunden, ist für die Gruppe ein Kernthemen. „Wir wollen Geschäftsergebnisse verbessern“, erklärt CEO Meinken. Das bedeutet für die Pilot-Teams angesichts der Fragmentierung in der Medienlandschaft beispielsweise Steuerungs-Parameter ständig zu überprüfen, technologische Entwicklungen zu bewerten und zu nutzen. „Unser Analytics-Team arbeitet ständig daran, die Wirkungsnachweise und Wirkungszuordnung bei Media zu verbessen und auch mehr Klarheit im Prozess zu schaffen“, erklärt Meinken. Denn am Ende geht um eines: die Zufriedenheit der Kunden. „Letztlich sichert der volle Fokus auf die Zufriedenheit der Kunden und langfristige Beziehungen mit ihnen die Existenz der Agentur ebenso, wie es der Motor für Entwicklung und Wachstum ist“, sagt Meineken. Zumal Zufriedenheit, Empfehlungen bedeuten. Und das bedeutet für die Piloten weiteres Wachstum.

Ein Artikel von Michael Reidel, Horizonz

Donnerstag, 09. Oktober 2025

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